Diversifikation

Diversifikation

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Di|ver|si|fi|ka|ti|on 〈[ -vɛr-] f. 20〉 Sy Diversifizierung
1. Abwechslung, Mannigfaltigkeit, Vielfalt
2. 〈Wirtsch.〉 Ausweitung des Tätigkeitsbereiches eines Unternehmens auf neue Produkte, weitere Märkte usw.

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Di|ver|si|fi|ka|ti|on, die; -, -en:
1. [zu mlat. diversificatum, 2. Part. von: diversificare = verteilen, zu lat. diversus (divers…) u. facere = machen] Veränderung, Abwechslung, Vielfalt.
2. [engl. diversification] (Wirtsch.) Ausweitung der Produktion, des Sortiments eines Unternehmens auf neue, bis dahin nicht erzeugte, angebotene Produkte, Sortimente.

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Diversifikation
 
[zu mittellateinisch diversificare »verteilen«] die, -/-en, Diversifizierung,  
 1) allgemein: Veränderung, Abwechslung, Vielfalt.
 
 2) Betriebswirtschaft: Erweiterung des Fertigungs- und/oder Absatzprogramms eines Unternehmens um bisher nicht angebotene Produkte. Man unterscheidet drei Formen: Bei der am häufigsten anzutreffenden horizontalen Diversifikation stehen die neuen Produkte auf der bisherigen Produktions- oder Vertriebsstufe und besitzen mit ihr einen sachlichen Zusammenhang (z. B. gleiche Zielgruppe, gleiches Material), schaffen aber für das Unternehmen einen neuen Absatzmarkt. Die horizontale Diversifikation dient deshalb in erster Linie dem Unternehmenswachstum und der absatzseitigen Risikoabsicherung. Bei der vertikalen Diversifikation werden Leistungen einer vorgelagerten (Rückwärtsintegration) oder nachgelagerten Produktions- oder Vertriebsstufe (Vorwärtsintegration) neu in das Produktionsprogramm aufgenommen. Häufigster Grund für vertikale Diversifikationen ist die Sicherung der Material- und Teileversorgung beziehungsweise des Absatzweges. Die laterale Diversifikation umfasst die Angliederung von völlig außerhalb der bisherigen Tätigkeit liegenden Produkten. Sie führt zu Mischkonzernen (Konglomeraten). Dabei spielen u. a. das Eindringen in zukunftsträchtige neue Märkte, die Anlage hoher frei verfügbarer Finanzmittel und Veränderungen der Technologie oder der Kundenbedürfnisse eine Rolle. Diversifikationsentscheidungen stehen in engem Zusammenhang mit der Produktlinien- oder Fertigungsprogrammpolitik von Industriebetrieben beziehungsweise der Sortimentspolitik des Handels und werden auch einem Teilbereich des Marketing zugeordnet (Produktpolitik). Durch Diversifikation kann ein Unternehmen neue Märkte und Abnehmergruppen mit zum Teil neuen Produkten, die mithilfe teilweise neuer Fertigungsverfahren hergestellt wurden, erschließen (Innovation), allerdings können auch wettbewerbsbeschränkende Wirkungen entstehen (z. B. Ausdehnung einer marktbeherrschenden Stellung).
 
Aus volkswirtschaftlicher Sicht bedeutet Diversifikation die Erweiterung der sektoralen Produktions- und/oder Exportstruktur einer Volkswirtschaft. Sie ist nicht nur eine wichtige Aufgabe für Industrieländer zur Sicherung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit, sondern auch für Entwicklungsländer, deren Wirtschaft oft einseitig auf die Lieferung bestimmter Rohstoffe (z. B. Monokulturen in der Landwirtschaft) ausgerichtet ist. Diversifikationspolitik der Entwicklungsländer richtet sich in der Regel auf die Weiterverarbeitung der für den Export bestimmten Agrarprodukte und Bodenschätze sowie auf eine an den Grundbedürfnissen der einheimischen Bevölkerung ausgerichteten Industrialisierung und Umstrukturierung der Landwirtschaft, um die Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln zu erreichen.
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Kapitalanlage: Diversifikation und Investmentfonds
 

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Di|ver|si|fi|ka|ti|on, die; -, -en [1: zu mlat. diversificatum, 2. Part. von: diversificare = verteilen, zu lat. diversus (divers...) u. facere = machen; 2: engl. diversification]: 1. Veränderung, Abwechslung, Vielfalt. 2. (Wirtsch.) Ausweitung der Produktion eines Unternehmens auf neue, bis dahin nicht erzeugte Produkte.

Universal-Lexikon. 2012.

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Synonyme:

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